Katha Bineider

Was geschieht, wenn die märchenhaft anmutende Kompositionstiefe alter Meister auf die hyperrealistische Plastik modernen Lebens und Erlebens trifft?

Auf den Spuren der Virtuosen der Pastellmalerei widmet sich Katharina in ihrem künstlerischen Schaffen eben dieser Frage. Dabei wandert sie auf subtile, aber bestimmte Art auf der Grenze zwischen der verträumten, entrückten Unnahbarkeit vergangener Epochen und der überbordenden, gefühlsgeladenen, dynamischen Moderne.

Katharinas Portraits zeichnen sich durch verspielten Detailreichtum aus, der häufig an Hyperrealismus grenzt, aber sich durch die für die Pastellmalerei charakteristische, samtige Tiefe der sorgsam komponierten Farbkontraste eine märchenhafte, gar mystische Grundwirkung bewahrt.

Bei der Wahl ihrer Motive experimentiert Katharina oft bewusst mit ausdrucksstarken Emotionen zwischen Ekstase und Benommenheit, die sie mit anmutigen Posen, behutsam fluider Linienführung und schwerelos-weicher Farbgebung akzentuiert. Dabei bewahrt sich Katharina stets die leuchtende, träumerische Anmut der alten Portraitmalerei, die sie bereits in jungen Jahren in ihren Bann zog.
 
Katharina vereint auf diese Weise die unüberbrückbar erscheinenden Widersprüche der anmutenden und doch distanzierten Kunst vergangener Epochen mit der allgegenwärtigen Sinnesflut des modernen Lebens. Und dennoch, bei allen Unterschieden und Widersprüchlichkeiten zwischen diesen Inspirationen erzählen ihre Werke auch von dem roten Faden, der sich beständig durch die Zeitalter menschlichen Erlebens zieht: Der fruchtlosen und doch verlockenden, immerwährenden Suche nach Perfektion und Vollendung im stetigen Mahlstrom der Zeit. Hier findet Katharina Anmut und Schönheit in der Flüchtigkeit einzelner Momente, deren stilisierten Amalgamationen sie in ihren Werken Ausdrucksstärke und Beständigkeit zu geben versucht.