Ivan Beslic
„Das ist mein Lifestyle. Mein Leben.“ – Ivan Beslics Kunst ist durch und durch persönlich und huldigt zugleich der kollektiv erlebten Golden Era, den 90er Jahren in den USA.
Wie Ivan Beslic 2007 zur Kunst gekommen ist und was er auf seinem künstlerischen Weg bereits alles erlebt hat, ist filmreif. Zuerst hat ihn eine Verkettung günstiger Zufälle sein Talent entdecken lassen: Eine vergessene Leinwand in einem Restaurant, Stifte, die zufällig zur Hand sind, gefolgt von einem Galeristen, der beim Rahmen seiner Bilder auf ihn aufmerksam wird und schließlich ein Kontakt in die internationale Konzertszene. Letzterer führte über die Zeit dazu, dass Ivan inzwischen im Hip-Hop-Olymp bekannt ist und viele Größen der Szene nicht nur persönlich kennt, sondern auch zu seinen Sammlern zählen kann: Kendrick Lamar, Mac Miller, Mos Def, Kool Savas und viele mehr. Zudem finden sich abseits der Rapszene namhafte Sammlerinnen und Sammler – wie etwa Spike Lee.
Ivan Beslic malt die Ikonen seiner Jugend und der Jetztzeit mit Markern – in seiner ganz eigenen Ästhetik. Lage um Lage an ausdruckstarken Linien in wechselnden Farben formt das Konterfei eines Helden oder einer Heldin: Rapper und Rapperinnen, Basketballspieler, Comic- oder Animefiguren gehören zu seinem Repertoire.
Der Stil von Ivan Beslic ist hierbei ausgesprochen charakteristisch und unverwechselbar: Auf einem oft eher dunkel gehaltenen Hintergrund malt er mit Markern Schraffuren, kraftvolle Linien, die auch mal durch das Motiv zu schneiden scheinen, und schwungvolle Verbindungen in allen nur denkbaren, oft intensiven Farben. Ivans Bilder wirken dadurch enorm dynamisch und belebt. Diese Dynamik erhalten seine Werke sich, denn in dem Detailreichtum der Linien, die fast schon miteinander verstecken zu spielen scheinen, sich gegenseitig überdecken und dabei das eigentliche Motiv preisgeben, ist stets etwas Neues zu erkennen.
Ivan Beslic ist mit Herzblut dabei, wenn es um seine Bilder geht. Er feilt immer wieder an ihnen und möchte sie einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen, bevor sie eine Käuferin oder einen Käufer in den eigenen vier Wänden auf lange Sicht erfreuen.
„Ich will einfach nur meinen Shit der Welt zeigen“, sagt er ganz im Ton der Golden Era.
Victoria Schmoll - M.A. Kunsthistorikerin
*geboren am 9. Januar 1985, in Münster